Naturbeobachtung im Hochgebirge

Bei meinen Beleitern*in klingelte der Wecker heute um 4:30 Uhr. Bei mir nicht. Schon in der Dämmerung wurde ein Alpenschneehuhn gehört. Ringdrossel, Steinschmätzer und ein Steinadler wurden entdeckt und sehr viele Alpensalamander.

Nach dem Frühstück (Pott Müsli 5,- €) haben wir dann einen entspannten Tag in der Bergwelt verbracht. Heute hat es nicht geregnet, wir verschwanden aber immer wieder im Nebel. Steinböcke konnten wir ganz nah beobachten. Zum Teil mit spektakulären Kämpfen.

Wieder wurden Schneesperlinge entdeckt und auch eine Alpenbraunelle. Die Suche nach dem Mauerläufer blieb erneut erfolglos.

Zur Mindelheimer Hütte

Die jungen Leute sind heute früh aufgestanden. Alpendohlen und Murmeltiere wurden geknipst, außerdem ein Steinschmätzer der einen Jungvogel fütterte. Hannah hat drei Schneesperlinge entdeckt.

Nach dem Frühstück ging es zunächst runter ins Tal. Wegen meiner ramponierten Knie hatte ich arge Bedenken vor dieser Tour. Alles ist gut gegangen, war auch relativ schmerzfrei, aber für mich vermutlich das letzte Mal. Dann kam der Wiederaufstieg, da freut sich der Bielefelder (das Wortspiel muss nicht jeder verstehen!). Mehr als dreieinhalb Stunden ging es permanent steil bergauf.

Dabei setzte leichter Regen ein, der uns die ganze Zeit treu blieb. Diese Tour ist für unerfahrene Bergfreunde wirklich sehr anstrengend. Zudem sind die Rucksäcke der Jungs, wegen der Fotoausrüstung, wirklich schwer. Als dann kurz vorm Ziel ein Gewitter aufzog und ich das Tempo angezogen habe, haben sie mich vermutlich etwas gehasst;-)

Wir haben dann, noch bevor es richtig zur Sache ging, unsere Unterkunft erreicht. Eine hammerharte Tour, die alle super gemeistert haben.

Jetzt sind alle drei schon wieder seit ner Stunde unterwegs um Vögel zu suchen. Kann also doch nicht so anstrengend gewesen sein…

Zur Rappenseehütte

Nur ganz wenig Netz, deshalb heute keine Fotos. Fast 1000 Höhenmeter. Zunächst bei strahlendem Sonnenschein. Die ersten Bergpieper und das erste Murmeltier. Leider kamen dann die Wolken… also, wir kamen in die Wolken. 20 Meter Sicht an der Hütte. Hoffentlich wird das morgen besser. Jetzt fängt es an zu regnen. In der Hütte ist kein Empfang. Also tschüss!

Durch das schöne Stillachtal

Ich glaube alle haben gut geschlafen. Auf jeden Fall haben wir gut gefrühstückt und sind dann bei strahlendem Sonnenschein zur Bushaltestelle abgestiegen.

Vom Renksteg sind wir dann ca. 10 Kilometer zurück bis nach Einödsbach gewandert. Die erhofften Bergspechte konnten wir leider nicht entdecken, um die Jugenglichen bei Laune zu halten, haben wir Breakdance gemacht…

Sehr viele Orchideen und Schmetterlinge konnten wir sehen und auch mehrere Steinadler. Auf dem Rückweg haben wir erfolglos die Wasseramsel gesucht. Hier noch einige Bilder…

Mist, der Hotspot ist Duschen gegangen, die Bilder kommen später…

Ein toller Tag mit klasse Wetter!

Ab in die Berge

Um 7 ging es los und um 14:15 Uhr waren wir schon bei den Alpenseglern in Sonthofen. Selten so gut durchgekommen.

Weiter ging es an Oberstdorf vorbei zu einem Felsenschwalbennest…

Die Jungs haben schon geniale Bilder gemacht. Wenn wir in Einödsbach Netz haben, sende ich nachher noch welche…

Wir sind gut angekommen! Das Foto hochzuladen dauerte eine Stunde. Für die Vogelbilder müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen…

Die jungen Leute haben das mit dem WLAN geregelt. Ich weiß nicht wie, aber es funktioniert.

Hotspot von Hannah, vielen Dank!

Champions of the flyway

Das Fazit:

76.000,- US Dollar!!! Das ist der Betrag, der eingespielt wurde für das Geierschutzprogramm von Nature Kenia. Ein herausragendes Ergebnis, das  hoffen lässt, dass die wichtige Arbeit der Kollegen fortgeführt und intensiviert werden kann.
Für mich erbrachte die Reise auch ganz neue Erkenntnisse . Nicht nur, dass ich neue Landschaften und viele neue Vögel (30 Arten) sehen durfte. Ich habe auch sehr nette und interessante Menschen getroffen und gelernt, dass man mit Selbstbewusstsein und Intelligenz sehr erfolgreiche Naturschutz-Arbeit leisten kann.

Vielen Dank an Werner für die perfekte Planung der Reise!
Vielen Dank an das NABU-Team um Laura und Thomas!
Vielen Dank an die Fa. Zeiss für die Bereitstellung herausragender optischer Geräte!
Vielen Dank an meine neuen Freunde aus Kenia! Ich hoffe, dass ich sie irgendwann einmal wiedersehen werde!

 

Das Race

Und dann war er da, der große Tag! Los ging es um 1:30 Uhr.
Von unserem Zeiss Sponsor hatten wir einen Tipp bekommen, nachts zum Möwen-Schlafplatz: ,,Mit der Optik könnt ihr bei Mondlicht Möwen ticken!“ Und er hatte nicht zu viel versprochen. Trotz 200 Meter Entfernung kamen so die ersten Arten auf unsere Liste.
Dann fuhren wir 2,5 Stunden nach Norden. Im Morgengrauen waren wir an einem See mit Schilf. Als wir diesen verließen hatten wir bereits 70 Piepmätze notiert.
Zurück ging es durch die Wüste. Saharaohrenlerche, Einödgimpel und Wüstensteinschmätzer sind nur 3 von vielen verrückten Arten, die wir fanden.
In den Feuchtgebieten bei Eilat kamen dann natürlich noch weitere “Neue“ hinzu. Es zeigte sich aber das Problem der Zugzeit. Einige sicher geglaubte aus den Vortagen, waren plötzlich verschwunden.
Im dunklen suchten wir dann noch Nachtvögel und konnten immerhin einen Wüstenuhu hören.
Kurz nach 11 überquerten wir die Ziellinie.
Sehr gut drauf und kaum müde tranken wir noch ein Bier.
Dann ging es in die Heia, mit dem Wissen 133 Vogelarten gesehen zu haben.

Champions of the flyway

An den Tagen der Vorbereitung suchten wir in den Bergen, in Salienen, in der Wüste, an der Küste und in Oasen nach Vögeln. Oft war es sehr windig und morgens auch recht kalt. Weite Teile der Wüste waren „vogelfrei“, aber landschaftlich spektakulär. Um den Greifvogelzug haben wir uns leider nur wenig gekümmert. Dennoch waren fast immer irgendwo große Vögel am Himmel. Neue Arten waren für mich der Schopfwespenbussard und der Steppenadler. 

In den anderen Beobachtungsgebieten waren zum Teil sehr viele Vögel. Insbesondere in dem Feuchtgebiet und den Salienen bei Eilat. Dort sind mir sogar ein paar brauchbare Bilder geglückt. Gerne hätte ich noch weitere “Vorbereitungs-Tage“ gehabt.